Zur Zeit isses ja schwer im Trend. Das Kündigen. Bevorzugt unschuldigen Mitarbeiten um sie danach als moderne Sklaven in Form von billigeren Zeitarbeitnehmern oder noch billigeren, nämlich kostenlosen Praktikanten wieder in die Herde aufzunehmen.
Aber darum solls heute gar nicht gehen. Keine Weltuntergangsstimmung auf Elchzone.de heute.
Nein es geht viel mehr um die notwendigen Kündigungen, die man vor einer solch langen Reise nach Neuseeland machen sollte, um nicht von Kosten im Heimatland aufgefressen zu werden. Die Kunst hierbei ist es einerseits keinen Vertrag zu vergessen und andererseits das alles auch noch fristgerecht zu erledigen. Wem von euch ist es noch nicht passiert, dass man es verrissen hat seinen Handyvertrag rechtzeitig zu kündigen und man nochmal 2 Jahre zu ungünstigen Tarifen bei Verbrecher Com oder Abzockerline bleiben musste?
Ich für meinen Teil glaube, dass ich jetzt abgesehen vom Handy jeden Vertrag soweit aufgelöst habe:
- NEON-ABO: Ein Abo zu kündigen ist wahrscheinlich noch das unproblematischste. Jedenfalls läuft meine 1 Jahres Frist im August aus und danach kann ich zu jedem Monatsende kündigen. Hat super funktioniert, auch wenn die Zeitschrift super ist und ich sie eigentlich gern auch noch nächstes Jahr lesen will. Ging jedenfalls easy per E-Mail.
- Fitnessstudio: Normalerweise auch eines der Beispiele für Knebelverträge und Laufzeiten, die weit über ein Jahr hinaus gehen. Welch Glück, dass ich von nem Arbeitskollegen damals einen Vertrag übernehmen konnte, bei dem ich ein monatliches Kündigungsrecht hatte. Und sind mer mal Ehrlich: Wer nicht ständig hingeht verarscht sich damit sowieso selbst. Deswegen kommt die Notbremse grad recht. Die Kündigung hab ich zur Sicherheit schriftlich durchführen lassen und persönlich abgegeben. Bei diesen Abzockern weiß man doch nie!
- Bahn-Card: Auch so ein Ding bei dem man aufpassen sollte, nicht zu spät zu kündigen, weil sonst liegt ganz schnell die neue BC im Briefkasten und ob die in Neuseeland unbedingt anerkannt ist, wage ich mal zu bezweifeln. Da ich die erst heute gekündigt habe, kann ich dazu noch nicht viel sagen. Konnte man aber übrigens genau so wie das ABO per E-Mail bzw. eben Online erledigen
- Online-Subscriptions: Ganz wichtige Sache, da hier wohl eine der größten Kostenfallen lauert. Geld für Onlinedienste auszugeben fühlt sich nicht richtig nach Ausgegeben an, so dass man es ganz schön schnell vergessen kann, dass man da eigentlich noch für den einen oder anderen Premiumdienst (z.b. um irgendwelche besonderen Artikel auf SPON.de zu lesen, Plusmitgliedschaften in Communities wie XING, etc) jeden Monat Geld abdrückt. Hier sollte man auf jedenfall seine Unterlagen genau durchforsten ob da nicht noch irgendwas auftaucht, für das man Geld bezahlt, ausser natürlich man ist im Ausland darauf angewiesen.
- Hosting und Domainpakete: Den Punkt liste ich nicht bei den Online-Subscriptions auf, da es für den Nicht-Laien (“Hä, dass ist doch auch nur so was mit Internet, das is doch alles das gleiche”) einerseits vom Wesen her schon mal nicht das selbe ist und andererseits weil es deswegen auch einen ganz anderen Stellenwert hat. An Domains und an Hostingpaketen hängt auch immer ein gewisser Content oder ein Datenstore dran. In diesem Fall www.elchzone.de. Da ich euch ja von Neuseeland aus berichten möchte und weil ich gerne auch irgendwo meine Bilder zwischenlagern will, kann ich schlecht meine Pakete kündigen. Auch mein Vater und die Speedbiebers würden sich nicht gerade freuen, wenn all der mühselig zusammengekommene Content auf ein mal weg wäre.
Eines der Pakete ist dabei besonders kritisch, da es ein Mitarbeiterpaket ist und ich kann mir nicht vorstellen, dass die davon noch sehr überzeugt sind, wenn ich die Firma bald verlasse. Hmm naja mal sehen wie das laufen wird.
Ich denke, da werde ich mich auf ein alternatives Finanzierungsmodell verlassen müssen, so dass jeder, dessen Seite ich hoste mir ein klein wenig Asche (<10 Euro) im Monat in die Hand drücken muss. - Handy und Internet: Ja das sind die beiden gefährlichsten Kostenfallen. Das Handy hab ich ja bereits erwähnt, aber auch das Internet verhält sich nicht anders. Lange Vertraglaufzeiten, evtl. ungünstige Kündigungsfrisiten. Diesen Punkt bitte wirklich nicht unterschätzen. Da lauern die Kosten!
- Wohnung: Ja ein fieser Punkt, an dem so viel mit dran hängen kann. Wer seine Wohnung kündigt, sofern er denn eine besitzt muss sich im Klaren sein, dass er seinen Scheiß irgendwo unterstellen muss. Und wer mit der Illusion “Die paar Sachen stell ich für das Jahr bei nem Kumpel unter, is ja nich so viel”, bei besagtem Kumpel klingelt, wird recht schnell merken, wie kurzlebig so manche Freundschaft fürs Leben sein kann.
Nein im Ernst, wer die Wohnung kündigt braucht Stellplatz für Millarden Tonnen an Gerümpel. Es ist zwar ein Idealer Zeitpunkt zum Ausmisten, aber ein Bett ein Schrank und ein Schreibtisch sind nun einfach mal sperrig. Da kann man noch zehn mal die Vollständige Sammlung an Superman Comics entsorgen. Am besten ist natürlich der Lagerplatz Elternhaus, der kostet nix und die Eltern haben das Gefühl du wärst irgendwie noch da. Für alle, deren Eltern das aber gar nicht cool finden würden, bleibt nur ein Platz in einer Lagerhalle. Die kostet zwar nicht so viel wie ne Wohnung, aber wieder bleibt etwas weniger Geld im Sack, dass man in Thailand genau so gut einer Stripperin mit fragwürdiger geschlechtlicher Herkunft hätte zustecken können, wenn einem der Sinn danach stünde. - Der Sport-/Kegel-/Skatverein: In meinem Fall war es die Schiedsrichterrei im Handball, die es ebenfalls nicht zu vernachlässigen galt. Um in einem Jahr dort anknüpfen zu können, wo ich aufgehört hatte, musste ich mich für ein Jahr beurlauben lassen. Das ist jedoch ein Sonderprozedere für Schiedsrichter. Alle anderen Sportler zahlen aber ja doch vielleicht den einen oder anderen Jahresbeitrag für irgendwelche Vereine. Oder haben im schlimmsten Fall richige Verträge mit ihren Vereinen, falls ihre sportlichen Leistungen sogar so gut sind, dass der Verein dafür tatsächlich Geld ausgeben will. Damit bist DU also ja schon mal nicht gemeint. 😉
Achja ein weiterer Verein, der mein Geld nicht mehr bekommt und auch nie wieder bekommen wird ist die FUCK, die Faschistische Union chrsitlicher Kapitalisten. Früher bekannt als CDU. Kennt ihr vielleicht noch aus Funk, Fernsehen und der Bildzeitung. Aus dem Internet kennt ihr die bestimmt nicht, die haben ihre Negativschlagzeilen alle Zensiert. - Der Job: Oh fast hätte ich das wichtigste Vergessen. Klar, die liebe Arbeit. Der Hauptgrund warum man doch eigentlich weg möchte. Die zu Kündigen ist wirklich das Einfachste. Und man hat noch Optionen.
Spektakulärer Abgang = Chef auf den Tisch kacken und die Kündigung als Segel an einem Mast reinstecken
oder besser
Sinnvoller Abgang = Fristgerechte schrftliche Kündigung, kombiniert mit ein paar freundlichen Worten und verbleibender Einsatzbereitschaft am Ende, um noch ein halbwegs gutes Arbeitszeugnis zu ergattern. Am letzten Tag das Bier und die Brezeln nicht vergessen.
So ich glaube, jetzt habe ich wirklich genug gekündigt. Vorerst jedenfalls. Falls mir noch was einfällt, gibts ein Update.
Ich muss sagen, so eine Reise ist schon im Vorfeld ein ganz schönes Tabula Rasa für das Leben.