Nerdcore-Rene hatte für heute Abend den TV-Tip Phoenix gepostet: “Unter Piraten – Wem gehört das geistige Eigentum?”
Dort diskutierte Piratenpartei Vorsitzender Dirk Hillbrecht mit Ex-Bundesminister Prof. Rupert Scholz über das Phänomen Piratenpartei, Netzsperren und das Urheberrecht. Und da ich sowieso beim Thomas auf ein Bierchen zu besuch war, kann man ja auch mal bissel fernsehen.
Die nächste 45 Minuten war der gute Herr Hillbrecht damit beschäftigt dem Publikum, Herrn Scholz und dem Moderator mal etwas näher zu bringen was die ganze Sache mit dem Internet eigentlich soll und warum die Piraten nix für Umme wollen und auch keinem Künstler das Geld verweigern.
Teilweise war die Diskussion etwas wie ne Grundsatzdiskussion aufzufassen, was wohl daran liegt, dass der Zuschauer nicht unbedingt ganz so Informiert ist über das besprochene Thema. Leider waren der Moderator und Herr Scholz nicht so wirklich mit dem Thema Internet bewandert, gaben dies aber auch offen zu, so dass hier schön der Generationenkonflikt zu Tage kam. Gut, dass dieses Thema von den Herren ebenfals diskutiert wurde. Der Moderator war auch wirklich willens hier zuzuhören und etwas dazuzulernen, was man von Herrn Scholz nun nicht unbedingt behaupten konnte. Dieser versteifte sich auf seiner Sichtweise, dass Internet wäre eine Technik wie jede andere auch und hat mit jedem mal versucht alle rechtlichen Handhabe auf das Internet zu transferieren, was ja leider nicht so ganz von Erfolg geprägt war.
Leider konnte die Gegenseite diesen Umstand nicht für sich nutzen und so mangelte es Herrn Hilbrecht an der entscheidenden Alternative um die Argumente des CDU Mannes zu entkräftigen. Vielmehr wirkte er ein wenig wie der Junge von Nebenan der Opa erklären muss wie das Internet funktioniert und zwar in einer Sprache, die Opa auch versteht. Auf dieser Basis kann hier kein Sinnvoller Dialog entstehen der neue Lösungen zu Tage bringt.
Das Gespräch zeigte deutlich, dass die Diskussion noch in den Kinderschuhen steckt und man sich auch die Politik erst einmal in das Thema einarbeiten muss. Aber auch, dass die Piraten noch keine Patentrezepte haben, mit denen sich gut Politik machen lässt. Das Problem ist erkannt, aber noch schwierig den Mitmenschen zu vermitteln. Solange die Piraten keine klare umsetzbare Aussage zum Datenschutz, Urheberrechten und zur Patentalternative machen können, werden sie in einer Diskussion mit den Etablierten Parteien nicht lange durchhalten können. Hier ist noch Arbeit gefragt. Zum Glück haben CDU und SPD aber auch noch nicht die Totschlagargumente gegen Piraten, so dass es in nächster Zeit noch spannend werden kann.
Mal sehen, wer dieses Rennen gewinnt. Aber es ist positiv zu sehen, dass die Piraten auf diese Art auch mal in anderen Teilen der Bevölkerung wahrgenommen werden. Weiter so!
Update: Auf Youtube gibts die Sendung nochmal zum anschauen: Direktphoenix